Jakobsweg Tag 49: Parlez-vous francais?

Schwarzenburg – Freiburg (ca. 20 Kilometer)

Wieder gut geschlafen. Ich kann lange auf dem Zimmer rumgammeln, da die Etappe heute kurz und sehr einfach ist. Hunger habe ich keinen, also lasse ich das Frühstück sausen und hole mir auch nichts aus dem Supermarkt.

Gestern Abend habe ich mir noch ein schönes Hotel rausgesucht und für 3 weitere Nächte in Freiburg gebucht. Ich möchte definitiv eine längere Pause machen und denke das ist genau die Zeit, die ich brauche um zu regenerieren und mich wieder zu sammeln.

Motiviert durch die anstehende Pause habe ich einen guten Start in den Wandertag. Und vorallem gehts mal direkt am Anfang nicht bergauf, das ist auch ganz angenehm. Langsam schlendere ich den Jakobsweg entlang. Es regnet heute nicht mehr und phasenweise lässt sich auch die Sonne kurz blicken. In Heiteried kommt mir eine Katze entgegen, die sich ein paar Streicheleinheiten abholen möchte. Sie begleitet mich ein gutes Stück. Dabei läuft sie immer wieder vor mich und legt sich mitten auf den Weg um noch ein paar Extrastreichler zu ergattern 😀

Ein besonderer Weggefährte

In St. Antoni hole ich mir im Supermarkt ein kaltes Getränk und ein Eis. Zur kurzen Verzehrpause setze ich mich auf eine Parkbank, wo gerade ein herrenloser Rucksack mit Jakobsmuschel herumsteht. Irgendwo wird wohl gleich ein Pilger auftauchen. Aus der nahegelegenen Kirche kommt Dieter, der Deutsche, dem ich gestern schon über den Weg gelaufen bin. Wir gehen die letzten Kilometer bis Freiburg gemeinsam. Unser Abschied ist vermutlich für immer, denn seinen Vorsprung von mehreren Tagen, den er aufbauen wird, kann ich kaum einholen.

Beim check-in komme ich gerade noch mit Deutsch durch, aber mir ist bereits aufgefallen, dass mab auf der Straße ausschließlich französisch hört. Auch in den Geschäften sind die Auslagen hauptsächlich auf französisch beschriftet. Interessant wie schnell der Umstieg ging. Das Deutsche ist schlagartig wie ausgestorben, hätte nicht gedacht, dass Freiburg dermaßen französisch dominiert ist.

Heute verbringe ich die Nacht in der bereits vor längerer Zeit gebuchten Absteige. Morgen wechsle ich dann in das schönere Hotel. Ich möchte die Pause auf jeden fall nutzen um die Achillessehnenentzündung in den Griff zu bekommen, also morgen so wenig wie möglich gehen. Und die ganzen anderen Blessuren verheilen zu lassen, die während dem Wandern immer wieder aufreissen. Ich habe gesehen, dass es hier ein geschichtliches Museum gibt. Wäre doch eigentlich einen Ausflug wert.

Die Blogeinträge der nächsten Tage werden vermutlich kurz und unspektakulär, dafür entschuldige ich mich schonmal. Ausser natürlich es passiet irgendwas unerwartetes 😉