Jakobsweg Tag 51: chillen, waschen, naschen

Freiburg

Obwohl ich etwas Probleme mit dem Einschlafen hatte, bin ich doch halbwegs ausgeschlafen aufgewacht. Der Hunger ist groß, denn das „Resterlessen“ von gestern war nicht sehr befriedigend, also plündere ich das Frühsrücksbuffet.

Einschlafprobleme kenne ich. Mich beschäftigt etwas. Bis jetzt habe ich mir um das „danach“ noch keine Gedanken gemacht, aber gerade in dieser Pausenphase, die ja durch „keine Lust“ entstanden ist, drängt sich das Thema langsam auf. Aber an nur einem Tag herauszufinden, wie mein Leben in den kommenden Jahren aussehen wird, halte ich für illusorisch. Lieber widme ich mich dem Essenziellen im hier und heute und gehe einkaufen.

Den Rucksack räume ich etwas frei, damit ich genug Zeug für ein paar Tage hineinbringe. Ich denke ja nicht daran das Hotelzimmer nochmal zu verlassen 😀 Mit geschultertem Rucksack mache ich mich auf in die Stadt. Dabei merke ich, dass mir die Wanderei jetzt schon bisschen abgeht. Wie das wohl ist, wenn man komplett schmerzfrei wandern kann? Hoffentlich werde ich mich am Montag selbst davon überzeugen können. Bei den Einkäufen bin ich nach wie vor darüber verwundert, dass man hier so plötzlich, ohne, dass ich eine Grenze überquert habe, kein Wort deutsch mehr versteht. Ein paar Floskeln französisch muss ich mir noch beibringen, denn ich habe Angst gerade in ländlicheren Gebieten auch mit englisch nicht weiter zu kommen.

Einkäufe sind erledigt und ich gehe mit einem prall gefüllten Rucksack zurück zum Hotel. Zwar habe ich keine Kochmöglichkeit im Zimmer, aber immerhin einen Kühlschrank.

Ich nutze die Zeit um die restliche Wäsche gründlich zu waschen. Vorallem die noch immer feuchten Socken, die ich im Rucksack vergessen habe, würden beim lokalen Camembert-Wettbewerb einen Stockerlplatz in der Kategorie Aroma ergattern.

Für morgen steht nochmal maximale Schonung auf dem Plan. Ich merke, dass die Achillessehnenentzündung schon etwas besser geworden ist und die Hoffnung setzt ein, dass sie vielleicht komplett abklingt. Die angestrengten Knie sind mir auch äußerst dankbar für die Ruhezeit. Und zu guter letzt verheilen schön langsam die unzähligen aufgeriebenen Stellen. Meine ganze Hüfte ist grad verkrustet 😀

Joa, das wars auch schon wieder. Bis morgen meine Lieben 🙂