Jakobsweg Tag 59: Das Jakobsweg-Feeling

Genf – Le Mont Sion (ca. 22 Kilometer)

Obwohl ich nicht pünktlich aus dem Bett komme, bin ich heute besonders motiviert. Meine Etappe startet in den fast menschenleeren Straßen von Genf und beschert mir den einen oder anderen wow-Effekt.

Noch bevor ich aus Genf rauskomme, treffe ich die beiden Amerikanerinnen. Wieder hänge ich mich auffällig unauffällig bei den beiden an 🙂

Wir spazieren Richtung Grenze zu Frankreich und treffen zwei weitere Amerikaner, die jedoch nur einen Tagesausflug machen. Die Grenze selbst ist äußerst unscheinbar und nur durch ein kleines Schild gekennzeichnet.

Endlich Frankreich! Und vorallem: endlich erlöst von den 5 Euro pro Megabyte, was die Unterkunftsuche deutlich vereinfacht. Jetzt beginnen die ersten Höhenmeter seit Tagen und während meine beiden Damen ein bisschen kämpfen, fühle ich mich pudelwohl und würde am liebsten einen Sprint bergauf hinlegen.

Wir kommen in Boumont an, was das Tagesziel der beiden Mädels ist. Ihre Unterkunft ist offen, aber es ist niemand zuhause. An der Tür hängt ein Schild, welches sagt: Tritt ein und mach es dir gemütlich. Also besorgt und Gina Bier aus dem Kühlschrank und wir nutzen die schattige Terrasse für einen ausgiebigen Plausch. Dann muss ich aber los, denn sonst wird es mir zu spät. Wir verabschieden uns herzlich und ich hoffe, dass wir uns nochmal über den Weg laufen.

Auf meinen letzten 6,5 Kilometer kann ich mich dann richtig austoben. Fast schon im Laufschritt werfe ich mich die Hügel rauf und runter. Es tut gut die angestaute positive Energie zu entfesseln.

Als ich bei meiner Unterkunft ankomme, beginnt ein Unwetter. War also doch gut, dass ich mich beeilt habe 😀

Heute war ein wirklich guter Tag. Ich hatte nette Gesellschaft, der Weg war schön und vorallem nicht allzu weit. So stelle ich mir pilgern am Jakobsweg vor. Einfach die Zeit vergessen und den Weg selbst geniessen. Einfach herrlich!

Tut mir leid, dass der Eintrag heute kürzer geworden ist, mich plagt gerade die Allergie. Bekomme kaum Luft und muss ständig schneuzen. Hoffentlich wirds morgen besser, nicht dass ich wieder nach 2 Kilometern eingeh 😀