Cajarc
10 Stunden durchgeschlafen. Was für ein befreiendes Gefühl! Ich bin gleich um Jahre jünger. Für heute habe ich mir vorgenommen absolut nichts zu machen… und damit habe ich mich schon fast übernommen!
Begonnen hat der Tag mit einer 2 stündigen Döse-Prozedur, in der ich mich möglichs wenig im Bett bewegt habe. Nachdem der Supermarkt aber um 12 zusperrt und ich für morgen gerne ein Baguette hätte (der Markt aber erst um 9 aufsperrt und ich früher starten will), muss ich wohl doch mal aus den Federn. Kaum bin ich aus dem Zimmer, da sehe ich den Besitzer. Wir plaudern ein wenig, er weist mich darauf hin, dass auf den nächsten 55 Kilometern quasi nichts ist, und ich lasse mich fürs Abendessen eintragen. Welches übrigens fantastisch sein soll, wenn man den Googlebewertungen glauben schenken kann.
Apropos 55 Kilometer tote Hose und Google. Natürlich habe ich gestern schon recherchiert und bin zu ebendieser Erkenntnis gekommen: tote Hose. Einen Ort mit Supermarkt gibts nach 17 Kilometern, aber das wars dann auch schon. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie ich meine Etappen einteilen soll. Alles was ich über die 17 Kilometer hinaus gehe ist quasi Risiko. Wenn ich darüber hinaus gehe, kanns mir passieren, dass ich keinen Schlafplatz bekomme. Und wild zelten auf einer Etappe wo es keinen Wald gibt… glaub da fehlt mir der Mut 😀 Und das Wasser… Wir werden sehen.
Joa, was hab ich sonst noch getrieben. Einkaufen eben, wobei das ein Minieinkauf war. Baguette, bisschen Käse und was zu trinken. Direkt nach dem Einkauf wurde mal wieder Wäsche gewaschen. Und weil ich ja heute „frei“ habe, konnte ich es mir auch erlauben mal wieder meine Hose durchzuschrubben. Was meines erachtens nach ohnehin sinnlos ist, weil sie nach 2 Stunden wandern wieder von oben bis unten komplett eingesaut ist 😀 Großer Vorteil der Hitze: Gefühlt war die Wäsche trocken, noch bevor ich sie aufgehängt habe.
Und ich habe endlich Petersons „Paradox“ fertig gelesen. Unglaublich gutes Ende! Es gibt einen zweiten Teil. Muss schon fast sagen: leider. Nach so einem gewaltigen Ende kanns eigentlich nur bergab gehen. So wie bei den Filmen, da sind die Fortsetzungen ja meist auch nur ein Schatten des ursprünglichen Meisterwerks. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und habe es gleich aufs Kindle geladen 😀
Jetzt gehts erstmal zum 3 Gänge Abendessen. Wobei mir scheint, dass 3 Gänge in Frankreich das absolute Minimum sind. Und wehe man trinkt keinen Wein dazu. Naja… mit dem Wein hatte ich ja noch nie Schwierigkeiten 😉