Freunde der Volksmusik… am Freitag starte ich den Jakobsweg. Der Entschluss kam etwas kurzfristig, aber es gab so einen herrlichen Wetteraufschwung und dazu auch die Umstellung auf Sommerzeit, das muss man ausnutzen!
Leider ist meine in den USA bestellte Ausrüstung noch immer nicht da. Um genauer zu sein… noch nicht mal verschickt worden 🙁
ABER… Alex Wagner ist so überaus herzensgut, dass er sich bereit erklärt hat mein Zeug von meinen Eltern abzuholen sobald es da ist und mir dann dorthin zu bringen, wo ich gerade bin (was vermutlich Salzburg sein wird). Ich weiß gar nicht wie sehr ich dir danken soll Alex!
Dadurch erspare ich mir ungemein viel Geld und Zeit, weil ich nicht gezwungen bin Zeit abzusitzen und auf das umgeleitet Paket zu warten. Abgesehen von den insgesamt etwa 70 Euro Versandkosten für 2 riesige Pakete.
Also packe ich nochmal meinen übergewichtigen Rucksack mit der schweren Ausrüstung zusammen und mache mich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Von wo ich starten werde ist mir selbst noch nicht ganz klar. Eigentlich wäre geplant gewesen in Purkersdorf zu starten um nicht quer durch Wien hatschen zu müssen. Aber irgendwie hätte das doch was an sich, wenn man direkt von der Haustür aus lospilgert. Nur bin ich mir nicht sicher ob ich die Etappe „von mir zhaus nach Purkersdorf“ an einem Tag schaffe. Das sind immerhin 30 Kilometer. Quer durch Wien. Am Asphalt. Neben Hauptverkehrsstraßen. Und 2 Tage wienwandern hört sich irgendwie nicht so berauschend an 😀 Ich glaube das entscheide ich spontan. Je nach Tagesverfassung und Lust und Laune.
Achja. Ausrüstungsmäßig habe ich bereits 2 gröbere Änderungen vorgenommen. Das eine ist eine neue Isomatte. Größer, breiter und leichter. Die Thermarest NEOAir xlite in Größe L. Um ein bisschen Übung zu bekommen, habe ich ein kurzes Video gemacht und sie mit meiner alten Matte verglichen.
Und zum Zweiten habe ich mich um neue Schuhe bemüht. Mir ist aufgefallen (anhand einer 20 cm langen und 5 cm breiten Blase auf meinem linken Fuß), dass ich in Wanderschuhen auf Asphalt und Schotterwegen einfach nicht zurecht komme. Deshalb möchte ich sogenannte „Trailrunners“ ausprobieren. Das sind im Prinzip Laufschuhe mit einer Sohle für Gelände. Der Vorteil: sie wegen etwa 1 Kilo weniger, sind vom Material her sehr weich und besonders atmungsaktiv.
Ich habe mich bewusst für Schuhe entschieden, die NICHT wasserdicht sind. Bei starkem Regen bekommt man dann natürlich nasse Füße, allerdings sind sie dafür innerhalb kürzester Zeit trocken. Was besonders bei großer Hitze und damit verbundenen Schweißfüßen hilfreich ist.
Die Salomon Speedcross 4:
Leider haben solche Schuhe wegen den weichen Materialien nur eine Laufleistung von etwa 500 Kilometer. Wenn ich mich also dafür entscheide bei dieser Variante zu bleiben, brauche ich gut 6 Paar davon auf dem Jakobsweg.
Mal sehen wies „rennt“ *hihi* aber genau für sowas ist eigentlich der Jakobsweg ideal. Ausrüstung auf langen Strecken ausprobieren. Da man ja jeden Tag durch eine Stadt kommt, kann man relativ schnell und unkompliziert Dinge austauschen.
Über den Jakobsweg selbst, habe ich eine kurze Beschreibung unter den Reisezielen verfasst. Wobei das wirklich nur ein äußerst grober Überblick sein soll. Ich versuche euch so oft es geht meine Eindrücke und Erlebnisse von unterwegs zu schildern. Da ich ab und zu auch in einem Hotel unterkommen werde, habe ich öfters Wi-Fi zur Verfügung um den Blog aktuell zu halten.
Vielleicht mag sich der Eine oder Andere jetzt fragen: „Wie? Hotel? Am Jakobsweg? Da schläft man doch in Herbergen!“. Nunja… Bettwanzen und 200-Bett-Zimmer muss ich mir nicht unbedingt antun. Kleinere Herbergen habe ich durchaus auf meiner Nächtigungsliste als geplante Unterkunft eingetragen. Vorallem in Österreich gibt es einige nette Pilgerherbergen in Klöstern, wo ich zumindest einmal hineinschnuppern will.
Und wer weiß… vielleicht bin in in Spanien, dann schon so „eingepilgert“, dass ich gar nicht mehr ruhig schlafen kann, wenn nicht mindestens 10 andere schwitzende und schnarchende Pilger um mich herum liegen 😀