Die wahren „Pre-Ängste“

Bären, Wölfe, unendlich viele Schlangen, Koyoten und Chaoten… das sind so die Dinge vor den man meinen sollte, dass sie einem Angst machen. Wie sich jetzt im Zuge der Versorgungsplanung herausgestellt hat gibt es ein Ding, das mir am öftesten schlaflose Nächte bereitet: Ich werde verhungern!

Sicherheitshalber habe ich mir ja schon ein paar Reserven zugelegt, aber der aktuelle Plan stimmt mich nicht sehr zuversichtlich. Auf einem Großteil des Weges gibt es regelmäßig Shops oder post offices wo man sich selbst was hinschicken kann. Allerdings gibt es in der Sierra Nevada eine 350 kilometerlange Durststrecke. Genau dort, wo man nicht so viel mitnehmen kann, weil Bärenkanister-Pflicht herrscht und man nur schwer die Verpflegung für ~ 20 Tage in so einen Kanister hineinbekommt. Alternativ müsste man entweder den Trail verlassen um Lebensmittel zu besorgen (die nächsten Ortschaften sind ca. 40 Kilometer entfernt) oder man nutzt näher gelegene Versorgungsstationen, welche aber entweder zu der Zeit noch geschlossen haben wenn ich daran vorbeikomme oder eine unglaublich hohe Gebühr für selbstverschickte Pakete nehmen (ca. 70 Euro).

Aktuell ist der Plan 20 Tage Essensrationen irgendwie in den Bärenkanister zu stopfen. Oder einen zweiten Bärenkanister mitzunehmen. Stellenweise gibt es auch bärensichere Kiste, wo über Nacht die Lebensmittel verstaut werden können. Die sind zwar nicht immer direkt am Trail und könnten eventuell komplett überfüllt sein, aber es wäre immerhin eine denkbare Option.

Ein weiteres Thema ist die Wetterlage in den Sierras. Auf 4000 Meter herrscht im April natürlich noch tiefster Winter. Winterliche Verhältnisse in der Sierra Nevada… zu diesen Konditionen gab es die meisten Toten auf dem Pacific Crest Trail. Ein Umstand der meinen Sorgenpool nicht gerade kleiner werden lässt. Auch wenn es in Kalifornien heuer sehr wenig Niederschlag gegeben hat und in den Sierras unüblich wenig Schnee liegt (also eigentlich hab ich es super erwischt), werde ich mir doch sicherheitshalber Eispickel und Steigeisen einpacken. Hier ein Foto des Forester Passes, damit ihr euch mal ungefähr vorstellen könnt warum ich etwas nervös bin:

Ohne Schnee sieht er irgendwie ganz harmlos aus. Glaube das Bild sollte ich mir einprägen und nicht die vereiste Variante links davon 😛

Wie auch immer. Wird schon schief gehen. Solange das mit der Versorgung halbwegs hinhaut, kann man sich ja auch alles mögliche an Zeugs, abseits der Lebensmittel, hin und her schicken. Für winterliche Verhältnisse bin ich jetzt optimal ausgerüstet und mehr oder weniger auf das Schlimmste vorbereitet. Aber wie gesagt, der schneearme Winter kommt mir da sehr entgegen.

So, jetzt muss ich aber Schluss machen, bald kommt wieder jemand zur Wohnungsbesichtigung. Ja… leider noch immer nicht an den Mann oder die Frau gebracht. Hoffentlich wird das bald mal was. Zwar habe ich ein paar finanzielle Reserven, aber jedes Monat wo die Wohnung noch nicht verkauft ist, muss ich ja quasi umsonst Betriebskosten zahlen – was die Reserven wesentlich schneller schrumpfen lässt.

Achja, übrigens: Nachdem wirklich so unglaublich viele Leute gefragt haben ob sie mir irgendwie über den Blog schreiben können… Es gibt jetzt ein Gästebuch! Und ich habe auch die Kontaktdaten von mir und vom Alex eingefügt. Falls mir wer persönlich schreiben will oder ein Carepaket schicken möchte.
Jetzt habt ihr das Gästebuch, also schreibt auch gefälligst was rein! 😛

Hab euch lieb, Bussi.