Ein Hoch auf die Freiheit

Äthiopien, Bolivien, Chile, Hong Kong, Irak, Libanon. Länder, in denen aktuell hunderttausende Menschen für Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit demonstrieren. 

Heute feiern wir in Österreich den Tag, an welchem die Besatzungsmächte das Land verließen und wir wieder unabhängig und frei waren. Diesen Anlass möchte ich gerne dazu heranziehen, einen kurzen Blogeintrag zu verfassen.
Wir haben das große Glück zu einer Zeit in einem Land zu leben, in der es uns an nichts fehlt. Natürlich kann man hier und dort etwas verbessern, aber im internationalen Vergleich ist das „sudern auf hohem Niveau“.

Wenn ich mir so ansehe, was in den letzten Wochen weltweit passiert, ereilt mich ein schlechtes Gewissen, dass ich ebenfalls zu diesen „Suderanten“ gehörte. Immer wieder habe ich betont, dass ich meine Reise antrat um Ziele im Leben zu finden und wahre Freiheit zu erlangen. Während anders wo Menschen um ihre tatsächliche Freiheit bangen müssen. Manchmal weil sie einer ethnischen Minderheit angehörten, manchmal weil sie sich vom lokalen Gesellschaftsbild unterscheiden und manchmal schlichtweg einfach deshalb, weil mächtige Menschen ihre Macht nicht verlieren wollen.

In diesem Zusammenhang betrachtet bin ich sehr froh, dass mein „Problem“ darin bestand mich selbst nicht entscheiden zu können was ich in meinem Leben erreichen möchte. Und ich bin noch froher darüber meine persönliche Freiheit auch gefunden zu haben. Noch nie war ich so sehr im Klaren darüber was ich will, bzw. wohin ich will.
Einen guten Teil dazu beigetragen hat auch meine neu gewonnene Ansicht zu den „schlechten“ Dingen. Ich habe erkannt, dass man sich oft in die irrelevantesten Umstände verbeißt und sich somit für nichts ärgert und ich selbst den Tag vermiest. Vielleicht geht es uns einfach so gut, dass wir zwingend nach Problemen im Leben, oder auch nur im Alltag, suchen um uns selbst ja nicht gewahr darüber zu werden, dass wir eigentlich in einem Zuckerwatteschiff auf dem Regenbogensee sitzen.
Passend zu diesem Thema kann ich übrigens „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari empfehlen.

Mit einer Bitte möchte ich diesen kompakten Eintrag abschließen: Wenn euch das nächstes mal etwas ärgert, egal was es ist, dann haltet für eine Sekunde inne und denkt darüber nach in welchem Umfang das auslösende Ereignis euer Leben tatsächlich beeinträchtigt. Ihr werdet feststellen, dass viele Dinge rasch erledigt sind, wenn man sich emotional neutral mit ihnen auseinander setzt.