Warum Montag der beste Tag der Woche ist

Ein Lebenszeichen! 

Ja, ich lebe noch. Während der Feiertage wurde ich von Freunden und Familie oft gefragt wann es denn mit dem Blog wieder weitergeht. Sogar einige treue Leser (und Innen) haben mich kontaktiert warum auf meiner Seite nichts mehr passiert.
Nunja… die Abenteuer sind vorbei und der Alltag ist eingekehrt. Denn ja, ich arbeite fleißig und versuche zwischen Büro und Bett noch ein paar Stündchen Freizeit unterzubringen.

Meine Tage als arbeitsloser Sozialschmarotzer sind endgültig vorbei und auch von Papas Geldbörse konnte ich mich erfolgreich abnabeln. Denn zugegeben, ohne den finanziellen Rückhalt wäre der Neustart bestimmt nicht so reibungslos abgelaufen. Wieder einmal vielen Dank für den familiären Support an dieser Stelle 🙂
Aber was macht er denn jetzt eigentlich?

Durch Zufall bin ich wieder in der alten Firma gelandet. Anderes Team, andere Abteilung, andere Tätigkeit. Jetzt verdiene ich meine Brötchen als Mitarbeiter im Prozessmanagement.
Auch wenn das jetzt sehr klischeehaft klingen mag: Ich wollte dort schon immer arbeiten.
Für viele vermutlich nicht besonders erstrebenswert. Allerdings kam ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit öfters mit diesem Bereich in Kontakt und habe mir schon damals gedacht „Das würde ich auch gerne machen.“
Und nun mache ich es.

Das bringt mich auch direkt zur Überschrift dieses Eintrags. Aber ich möchte gerne etwas ausholen 🙂
Vor meiner Auszeit war die Arbeit das notwendige Übel um die Freizeit zu finanzieren. Wobei ich rückblickend betrachtet eigentlich nicht viel gemacht habe. Hauptsächlich vorm PC gehockt oder mich stundenlang von der Flimmerkiste berieseln lassen. Am Wochenende war die obligatorische Party angesagt um die Werktage aus dem Hauptspeicher zu löschen. Im Allgemeinen fühlte ich mich ferngesteuert. Ein Papierflieger im Wind, bis der Luftstrom abreißt und er volles Karacho auf den Asphalt klatscht.

Während meiner Wanderzeit war alles anders. Zeit spielte keine Rolle. Was gerade anfangs schwer zu fassen ist, weil wir in einer Zeit leben, in der jede Minute zählt. In Wien kann man diese Tatsache schön beobachten, wenn dutzende Menschen zur U-Bahn laufen, obwohl der nächste Silberpfeil in 3 Minuten kommt.
In diesem Lebensabschnitt habe ich alles Erlebte besonders intensiv wahrgenommen. Vermutlich deshalb, weil man bei so einem Abenteuer jeden Tag mehr erlebt, als in einem Monat „normale“ Lebenszeit. Meine dadurch gewonnene Lebenserfahrung hat mich emotional deutlich reifen lassen. Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus 🙂
An einem durchschnittlichen Wandertag gab es nur ein grobes Ziel, welches nicht zwingend erfüllt werden musste. Mein „Job“ war es zu gehen. So lange ich kann, so weit ich kann. Es gab nichts weiteres zu tun. Keine Verpflichtung zu erfüllen. Keine Nebenaufgabe. Dieser Umstand wirkt auch jetzt noch nach. Ich habe … so blöd es klingt… verlernt ein Hobby zu haben.

Aktuell komme ich von der Arbeit nach Hause und weiß nicht was ich tun soll. Also sollen. Ja, ich putze die Küche, mache die Wäsche usw. Aber es gibt keine Beschäftigung, die mir Spaß macht. Lange Zeit habe ich überlegt woran das liegen könnte. Bis ich mich an einem Sonntag ins Bett gelegt habe und mir beim Einschlafen gedacht habe „Ah, morgen ist endlich wieder Montag“. Was soll ich sagen. Mir macht die Arbeit momentan einfach so viel Spaß, dass ich (offenbar) mit Wehmut zu Hause sitze und darauf warte wieder in die Firma fahren zu können.
Ich wäre nicht ich, hätte ich nicht auch dieses Verhalten analysiert 😀 Mein Job stellt mir eine Aufgabe, die es zu erledigen gilt. Also genauso wie beim Wandern. So lange es geht, so weit es geht. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass vermutlich auch das wieder vergehen wird 🙂

Mindestens einmal in der Woche mache ich einen ausgedehnten Spaziergang. Das bringt mich immer leicht ins Schwärmen, aber nur für kurze Zeit (mehr dazu ein anderes Mal). Vielleicht werde ich wieder aktiver, wenn es wärmer wird. Oder es fehlt mich einfach nur jemand um gemeinsam Dinge zu machen. Viele Aktivitäten sind zugegebenermaßen alleine recht langweilig. Oder aber es kehrt auch eine Freizeitroutine ein, sobald ich meine persönliche Mitte in der Firma gefunden habe. Noch ist alles neu und aufregend. Da hauts einem schon mal den Vogel raus.
Immerhin habe ich damit begonnen meine to-do-list abzuarbeiten, auf der viele unangekreuzelte Checkboxen aufgezeichnet sind. Ganz oben: einen Blog Eintrag schreiben. 

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