Jakobsweg Tag 21: Den Alpen entgegen

Eugendorf – Salzburg (11 Kilometer)

Für Salzburg habe ich seit dem Beginn meiner Reise einen Sightseeing-Tag geplant. Deshalb buche ich gleich in der Früh ein etwas schöneres Zimmer für zwei Nächte, aber am Stadtrand von Salzburg um doch ein bisschen zu sparen. Macht ja nichts, wenn ich eine halbe Stunde ins Zentrum brauche, habe ja keinen Stress.

Weil die Strecke heute ziemlich kurz ist, lasse ich mir beim Frühstücken und Packen viel Zeit. An der Rezeption gibts noch einen Jakobsweg-Stempel und eine Flasche Wasser aufs Haus.

Auf dem Weg aus Eugendorf raus bäumen sich verschneite Bergspitzen in der Ferne vor mir auf. Der Anblick ist wirklich atemberaubend und ich kann es kaum erwarten in den nächsten Tagen noch näher zu kommen. Ich nutze jede Bank mit schöner Aussicht um die beeindruckende Landschaft auf mich wirken zu lassen. Der Weg durch Oberösterreich war größtenteils leider sehr langweilig, hauptsächlich Freilandstraße zwischen Feldern. Ich bin froh diesen Abschnitt endlich hinter mir zu haben.

Relativ schnell komme ich Salzburg näher. Irgendwie wirkt das städtische Flair fremd auf mich. Anfangs habe ich noch gewohnheitsbedingt alle Passanten gegrüßt und verstörte Blicke geerntet. Das hat mich ganz leicht an Crocodile Dundee erinnert 😀

Ich mache einen Abstecher in eine Apotheke und frage nach Tape für die aufgescheuerte Stellen an meiner Hüfte. Die Apothekerin empfiehlt aber bei den Blasenpflastern zu bleiben, weil die wohl besser die Reibung des Hüftgurts abfangen. Außerdem nehme ich mir eine Salbe für mein Knie mit. Es schmerzt wieder ein bisschen und meine alte Salbe ist fast aufgebraucht.

Im Hotel angekommen darf ich bereits vorzeitig einchecken. Schnell bringe ich den Rucksack aufs Zimmer und mache mich auf den Weg zum Mäci. Nach fast drei Wochen habe ich wieder einen Zahn auf Fast-food. Nachträglich hätte ich doch lieber einen Salat gehabt. Vielleicht hat mich der Burger auch einfach nur zu sehr an die Frühstückswurstsemmel erinnert, die mir schon leicht zum Hals raushängt 😀

Bei einem Zwischenstopp zum Merkur, wo ich mir Getränke kaufen möchte, komme ich an einem Nagelstudio vorbei, in dem nur Männer arbeiten. Fand ich irgendwie seltsam… oder ist das schon sexistisches Denken? Ich würde mir halt einfach viel lieber von einer Frau die Nägel machen lassen 🙂

Jetzt bin ich schon in meinem Zimmer und lasse gerade die Kniesalbe einziehen. Morgen schließe ich mich den Touristenmassen an und werde mir ein paar Sehenswürdigkeiten reinziehen. Und natürlich Mozartkugeln naschen 😉