Söll – Breitenbach am Inn (ca. 23 Kilometer)
Ja, ich habe wirklich geschlafen wie ein König! Das Bett war einfach ein Traum. Frühstück hatte ich keines dazugebucht, deshalb gabs einen Umweg zum Spar um eine Jause zu besorgen. Und wen treffe ich dort? Die beiden Mädels, die mich bereits einmal gerettet haben mit dem Tipp für die Unterkunft in St. Johann. Ich frage ob ich mich für ein paar Kilometer anhängen kann und schon marschieren wir zu dritt los.
Weil sie kaum Pausen machen, wollte ich eigentlich nur bis zu meiner Frühstückspause dran bleiben, aber letztendlich mussten sie mich bis zum bitteren Ende ertragen 😉
Gleich zu Beginn mache ich keinen guten Eindruck indem ich uns in die falsche Richtung lotse. Was die Damen gleich auf die Idee bringt, dass wir uns gestern nur deshalb nicht über den Weg gelaufen sind, weil ich einen „alternativen“ Jakobsweg gehe. Das hab ich davon 😀
Nadine und Patricia geben eine ordentliche Kondi vor und ich bin wirklich froh, dass wir zu Mittag eine längere Pause machen. Die Gespräche mit den zwei sehr gebildeten Frauen machen viel Spaß und ich werde öfters „beklugscheißt“, normalerweise stehe ich immer am anderen Ende der Klugscheißerkette, so fühlt sich das also an 😀 Ich bekomme auch ein Rätsel vorgetragen, welches mich fast in den Wahnsinn treibt und ich 30 Minuten daran nage. Kennt ihr das Gefühl, wenn irgendwas gar keinen Sinn ergibt und ihr einfach nicht draufkommt was die Lösung ist? Schrecklich, aber gottseidank hatte ich dann ja noch die Eingebung 😀
Bei der zweiten Hälfte der Strecke gehts bergauf und ich schnauffe mir die Seele aus dem Körper, während die beiden Mädels das locker wegstecken zu scheinen. Anscheinend hinke ich mit der Kondi noch immer hinterher.
Wir kommen zu einem Pilgerbuch und tragen uns mit einem schönen Spruch ein: „Los gegangen als Fremde, angekommen als Freunde“. Es wäre sogar Schnaps in dem Kästchen drin. Allerdings neigen sich unsere Wasservorräte bereits dem Ende zu und so verzichten wir auf den Alkohol.
Das letzte Stück geht steil bergab, aber mittlerweile bin ich wesentlich besser beinand und komme damit schon sehr gut klar. Wir erreichen Breitenbach und da ich mich noch nicht wegen einer Unterkunft umgesehen habe, frage ich bei dem Quartier der Mädels nach einem freien Zimmer. Es ist tatsächlich noch was frei und ich schlage zu.
Wir verbringen einen netten Abend bei zwei Flaschen Wein und haben viel Spaß. Die Mädels habens wirklich faustdick hinter den den Ohren und ich behaupte mal schlicht, dasa ich abgfüllt wurde 😀 Hoffentlich bin ich fit für morgen, aber wir machen das schon 😀