Strass im Zillertal – Gnadenwald (ca. 27 Kilometer)
Der Wecker läutet um 6:45 Uhr. Morgenmuffel wie ich bin komme ich kaum auf. Für Frühstück ist es viel zu früh, aber die frisch gemachte Palatschinke der Hausherrin kann ich natürlich nicht ausschlagen.
Es ist noch etwas kühl am Morgen, aber beim Gehen wird uns schnell warm. Wir kommen nach Jenbach und ich mache einen kurzen Abstecher zum Spar um eine Jause zu kaufen. Die Mädels haben sich gestern am Abend noch mit Pizza den Wanst vollgeschlagen, da muss ich aufholen 🙂 Im Spar selbst bekomme ich einen Allergie-Flash und komme vor lauter Niesen und tränenden Augen fast nicht mehr aus dem Laden raus. Draussen ist es zwar etwas besser, aber bei der kommenden Steigung bekomme ich nur schwer Luft und muss die ganze Zeit schneuzen. Schweren Herzens schicke ich die beiden Mädels vor und werfe mir ein Allergiepulver ein. Normalerweise werde ich sehr müde darauf und mache mir deshalb nicht viel Hoffnung die Etappe vor dem Abend abschließen zu können.
Ein gutes Stück weiter in Vomp mache ich umschwärmt von Maikäfern meine Mittagspause. Dabei entdecke ich am Oberschenkel eine Zecke. Erfolgreich entfernt und zermatscht. Direkt nach Vomp sehe ich Nadine und Patricia ebenfalls pausizieren. Ich bin aber noch gut erholt und gehe deshalb vor, wohl wissend, dass mich die fitten jungen Damen ohnehin einholen werden. Bei einer etwas unklar beschilderten Kreuzung suche ich im Navi den richtigen Weg und sehe auch schon meine Gefährtinnen anmarschieren. Wir gehen wieder ein Stück gemeinsam, allerdings brauche ich bald schon wieder eine Pause – Blasenalarm! Die erste halbwegs seriöse Blase könnte sich bilden und ich klebe sofort alles ab. Meine Mädels haben wieder einen großen Vorsprung und ich bin etwas langsamer unterwegs. Sorgen, dass wir uns nicht mehr sehen habe ich keine, denn ich habe wieder in der selben Unterkunft reserviert.
Ich komme bei einer Kapelle vorbei mit einem kleinen gemauerten Häuschen daneben. Dort ist ein Brunnen drin und weil ich immer offen bin für eine Flasche kühles Quellwasser, mache ich hier eine kurze Pause. Ein Radfahrer erklärt mir, dass es besonderes Wasser ist und die Leute von weit her kommen, nur um sich hier ein paar Flaschen Wasser abzufüllen. Er verabschiedet sich und lässt mich etwas ungläubig zurück. Da hält ein Auto an und eine Frau steigt mit mehreren Kanistern in der Hand aus um sich Wasser abzufüllen. Ich möchte wissen was so besonders an der Quelle sei und ihre Antwort ist: „Das Wasser wird nicht schlecht“. Aha.
Die letzten Kilometer sind (wie so oft) die anstrengensten. Aber schlussendlich erreiche ich die Pension etwa 30 Minuten nach den beiden Damen. Wir essen noch gemeinsam zu Abend, haben aber nicht wirklich Lust auf ein weiteres Gelage, denn die Etappe hat uns ordentlich geschlaucht.
Der Weg selbst war heute sehr schön. Links, rechts, vorne und hinten…. überall Berge. Es werden jeden Tag mehr Berge kommt mir vor. Die Aussichten sind nach wie vor phänomenal. So viele Fotos wie heute habe ich auf meiner ganzen Reise nicht gemacht. Könnte ewig weiterschwärmen von der bezaubernden Landschaft 🙂
Zum Schluss möchte ich Karin noch ein Foto widmen. Liebe Karin, ich hoffe du schaust noch ab und zu rein 🙂