Le Puy en Velay – Monistrol d’Allier (ca. 30 Kilometer)
Der Schlaf war nicht so berauschend, aber ich gammel noch etwas rum, weil ich für heute nur eine 24 Kilometer Etappe geplant habe. Eigentlich wollte ich um 9 Uhr los, weil Martin mir geschrieben hat, dass er auch um 9 weggeht. Vor halb 10 komme ich aber nicht weg.
Heute geht es die meiste Zeit bergauf. Ich muss ja vom Tal wieder auf die Hochplateaus. Leider steht der Weg fast die gesamte Zeit unter Wasser. Teilweise muss ich durch kleine Seen, in denen mir das Wasser bis zu den Knien steht. War irgendwie alles nicht so berauschend 😀 Gerade als ich so mitten in einem Teich stehe, treffe ich einen Tschechen in neinem Alter. Auch er heißt Martin und er kennt „meinen“ Martin bereits. Ohne Absprache hat es sich ergeben, dass wir gemeinsam gehen.
Als ein schattiges Platzerl kommt, wollen wir eine Pause einlegen… und wer sitzt da? Martin! Von jetzt an habe ich 2 Martins an neiner Seite 🙂 Wir marschieren also so vor uns hin und plaudern viel. So kommen wie relativ schnell zu der Stadt, wo ich Halt machen wollte. Aber der tschechische Martin hat von einer Herberge eine Stadt weiter gehört, die nur 10 Euro kostet und super sein soll. Na dann gehen wir halt weiter.
Diese zusätzlichen Kilometer sind geprägt durch einen steilen und steinigen Abstieg, wie so oft in Frankreich. In Gruppe mache ich viel zu wenige Pausen und so komme ich relativ schnell ans Ende meiner Kräfte.
Im Monistrol angekommen, müssen wir diese Herberge erst suchen, obwohl es eh schon 8 ist. Zwar finden wir sie irgendwann, es ist jedoch geschlossen. Während der tschechische Martin weitersuchen will, ob er den Besitzer findet, quartieren Martin und ich uns in einer 15 Euro Herberge ein. Der andere Martin sollte letztendlich folgen.
Aufgrund Kommunikationsschwierigkeiten entsteht eine seltsame Situation. Der Besitzer wollte, dass wir unsere Rucksäcke ausräumen und wir unser Zeug in Kisten ins Schlafzimmer bringen. Das sorgte für einige Diskussion. Bis wir verstanden haben, dass er keine Wanzen von unseren Schlafsäcken im Bettzeug haben will. Naja ok. Wir bekamen das Zimmer gezeigt und waren überrascht ein Hightech-Badezimmer vorzufinden. Nach dem Abendessen (wir bekamen Pizza) ging es sofort ab ins Bett.
Sorry für den verspäteten Eintrag, gestern war ich so fertig und es war so spät, da bin ich direkt weggepennt 😀