Te Araroa Trail 4: Mission Northland abgeschlossen

Wichtige Personen in diesem Eintrag:

Niels und Bart aus den Niederlanden, Jonathan und Angie aus Belgien, Marco aus der Schweiz, Tina und Steffi aus Deutschland, Jamie aus Neuseeland, D aus Südkorea, meine Weggefährtin Susann aus Deutschland

Tag 12: Paihia – Waikare

Um 10 muss ich aus dem Hostel raus. Bis dahin tratsche ich noch eine Weile mit zwei älteren Herren, die den TA in Sectionhikes, also Schrittweise abschließen. Sie erzählen mir von der Geschichte der Entstehung des Trails und dass das gesamte Projekt von einem einzigen begeisterten Wanderer angestoßen und umgesetzt wurde. Leider habe ich mir den Namen von dem Typen nicht gemerkt, aber sofern man den Geschichten glauben schenken darf, hat er die ersten Trailmarker selbst gesetzt. Muss auf jeden Fall ein verrückter Kerl gewesen sein, wo der so überall durchmarschiert ist…

Jedenfalls muss ich raus aus dem Hostel, habe aber noch unmengen Zeit bis zum Kayaktermin, der für 13:30 angesetzt ist. Wir müssen nämlich auf die Flut warten, ohne die ein Anlegen in Waikare unmöglich ist. Weils noch immer ein bisschen frisch ist, setze ich mich auf dem, was dem Hauptplatz des Ortes am nächsten kommt, auf eine Bank in die Sonne. Dabei lacht mich ein Café mit hausgemachtem Eis an. Der Preis ist für neuseeländische Verhältnisse relativ hoch, aber ist halt ein Touristenstädtchen. Trotzdem möchte ich drei Sorten ausprobieren. Und schon wundert mich der Preis nicht mehr. Die Kugeln sind dermaßen groß, dass ich für die drei Sorten zwei Becher bekomme. Oha, na eigentlich wollte ich auch noch Mittagessen gehen 😀 Nach einer kurzen Verdauungspause steuere ich ein Restaurant an, das für seine Rippchen bekannt sein soll. Naja, fand ich jetzt nicht so berauschend. Aber immerhin bin ich pappsatt und es ist Zeit zum Kayaken.

Zugegeben… ich bin ziemlich nervös. Ich verstaue mein gesamtes Hab und Gut im Rucksack, unter anderem auch das Handy, weshalb ich euch von diesem kleinen Ausflug keine Fotos präsentieren kann. Unsere Rucksäcke werden von den Organisatoren nämlich direkt auf die andere Seite der Überfahrt gebracht. Wir sind jetzt zu sechst und haben es damit geschafft den Gruppenrabatt zu bekommen. Bart und Niels, Jonathan und Angie, Tj – ein Kanadier, der sich nur für das Kayaken zu uns gesellt, und meine Wenigkeit. Es sind 2-Mann-Kayaks, wodurch TJ und ich gemeinsam paddeln müssen, da wir beide im Gegensatz zu den anderen alleine unterwegs sind. Mit Müh und Not lässt sich eine Schwimmweste finden die mir passt und nach einer kurzen Sicherheitseinweisung gehts auch schon los.

Ich sitze hinten und muss mit Pedalen das Ruder betätigen, welches die Steuerung erheblich vereinfacht. Natürlich zusätzlich zum Paddeln, so einfach komme ich nicht davon 😀 Wir haben ziemlich großes Glück mit dem Wetter, denn es herrscht strahlender Sonnenschein und es weht nur ein leichtes Lüftchen (eine Seltenheit in Neuseeland). So kommen wir sehr gut voran und erreichen schon bald eine kleine Insel, auf welcher wir eine Pause machen sollen und dem Verleih mitteilen sollen, dass wir die Hälfte geschafft haben. Denn auf dem Landweg benötigt es eine Stunde Autofahrt für eine Strecke, die wir paddelnd in 3 Stunden zurücklegen. Die zweite Hälfte geht erheblich einfacher. Anfangs hatte ich wirklich bedenken, ob meine Arme so lange mitmachen, aber im Endeffekt ist es wie beim Gehen… wenn du mal drin bist, dann läufts… oder in dem Fall… es armt *höhö* Der Weg durch die Mangroven lässt sich gut finden und keine zwei Minuten nachdem wir wieder Land unter den Füßen haben, kommen auch schon unsere Rucksäcke angefahren. Wir helfen beim Verladen der Kayaks und füllen noch unsere Wasservorräte mit zur Verfügung gestelltem Trinkwasser auf. Dann geht jeder seiner Wege.

Mein Weg führt mich zu Sheryl. Dort soll man für ein kleines Entgelt zelten dürfen. Allerdings habe ich keine Ahnung wo „Sheryl’s Place“ sein soll. Angeblich direkt an der Straße, an der der Trail entlang führt. Und tatsächlich, ein kleines Schildchen schickt mich in eine Seitenstraße. Ich warte aber noch ein paar Minuten, denn Jonathan und Angie haben kurz anklingen lassen, dass sie hier vielleicht auch schlafen wollen. Sie sind nicht weit hinter mir und als sie mich sehen, bejahen sie gleich meine Frage zur Nächtigungsmöglichkeit. Was mich sehr freut, denn das junge Ehepaar (deren Flitterwochen übrigens die Wanderung am Te Araroa ist) sind wirklich nett.

Sheryl’s Place liegt leicht abseits des Trails und wir müssen nochmal durch einen Fluß durch. Was eigentlich keinen großen Unterschied mehr macht, denn vom Kayaken sind wir ohnehin noch waschelnass. Als wir beim Haus ankommen, versucht uns Sheryls total betrunkener Ehemann Peter verzweifelt das Tor zu öffnen. Sheryl ist nicht da, sie raucht Gras mit Feunden. Na die sind ja gut drauf 😀 Ansonsten gibt es bis auf ein Plumpsklo nur einen Picknicktisch. Auf dem sitzen aber Jamie, den ich nicht gedacht hätte wieder zu treffen, und Susann aus Deutschland. Die hochgewachsene, aber gertenschlanke, Ärztin treffe ich hier zum ersten Mal. Es ist schon ziemlich spät, also bezahlen wir Peter, den es sturtzbetrunken alle paar Meter auf die Pfeiffn haut, und verkriechen uns nach einem gemeinsamen Abendessen ins Zelt.

Für mich war das ein sehr gelungener Tag und ich bin wirklich froh, dass ich mich für die Kayaktour entschieden haben. Es hat viel Spaß gemacht und war mit Sicherheit eine gute Vorbereitung für die mehrtägige Kayaktour am Whanganui River, welche in etwa in einem Monat ansteht.

 

Tag 13: Waikare – Whangaruru

Leider hatten wir hier unglaublich viel Kondenswasser und mir ist immer wieder mal was ins Gesicht getropft 😀 Als ich um 8 Uhr zusammenpacke, bin ich, wieder mal, der Letzte. Peter ist halbwegs ausgenüchtert und fragt mich nochmal nach dem Geld. Er war einfach dermaßen bummzua, dass er sich an so gut wie nichts von gestern erinnern kann 😀 Es kommt aber zu keiner Diskussion, er glaubt mir einfach, dass ich bereits bezahlt habe und gibt dem Bier die Schuld.

Das Grundstück ist von einem Fluß eingekesselt, infolgedessen hole ich mir direkt nach dem Aufstehen nasse Schuhe. Passt aber ganz gut zu meinen vom Kayaken noch immer klatschnassen Sachen. Am anderen Ufer sitzen Jonathan und Angie, welche mir einen Tipp für eine kleine Abkürzubg geben. Wir tauschen uns noch kurz aus wo wir heute schlafen möchten und dann starte ich durch.

Die ersten Kilometer führen eine relativ ruhige Schotterstraße entlang, welche immer tiefer in den Russelforest hinein führt. Zwischen den Bäumen höre ich meinen Namen rufen. Bart und Niels haben wild gezeltet um sich die 13 Dollar (ca. 7 Euro) von Sheryl’s Place zu sparen. Eigentlich ist hier campen verboten, weil alles Privatgrundstücke sind, aber die meisten Einheimischen haben nichts dagegen, im Gegenteil, man bekommt sogar oft angeboten auf deren Grundstück sein Zelt aufzuschlagen.

Die Straße hat sich mittlerweile zu einem schmalen und überwucherten Pfad durch den Wald gewandelt. Darauf zu gehen stellt sich als Herausforderung raus, weil das Gestrüpp so dicht ist, dass man den Boden nicht mehr sehen kann. Bis…. der Weg in einen Fluß mündet. Auf diesen Abschnitt habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Der Weg ist der Fluß! Für die nächsten 6 Kilometer bewege ich mich langsam watend durch das Wasser. Immer wieder muss man nach geeigneten Stellen suchen um besonders tiefe Passagen zu umgehen. Meine Challenge: Die Hose darf nicht nass werden! Spoiler: Habs nicht geschafft, zwei mal stand ich bis zur Hüfte drin 😀

Meistens allerdings ist es nichtmal knietief und abgesehen von ein paar rutschigen Steinen, bei denen ich aufpassen muss, kann ich dieses Erlebnis voll und ganz genießen.

Nach etwa 2 1/2 Stunden habe ich diesen Abschnitt geschafft und bevor ich ganz aus dem Fluß raus muss wasche ich meine Schuhe nochmal aus um das ganze Gedöns loszuwerden, das sich so angesammelt hat. Erst jetzt fällt mir auf, dass meine Zehen wegen der Kälte total taub geworden sind. Komisches Gefühl 😀 Während ich mich halbwegs sauber mache kommt ein mir unbekannter Hiker ums Eck. Ein Franzose, dessen Namen ich leider vergessen haben. Wir gehen ein paar Kilometer gemeinsam und währenddessen erzählt er mir, dass er den ganzen TA in nur 3 Monaten machen will. Erst bin ich etwas ungläubig, aber nachdem er mir von seinen 45 Kilometer Etappen berichtet komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Der Te Araroa ist ein Biest und hier viele Kilometer zu machen verlangt einem alles ab. Zum Beispiel brauchten die meisten für den Raetea Forest (den ich übersprungen habe) 2 Tage, manche sogar 3 oder 4, obwohl der Abschnitt nur 18 Kilometer lang ist. Der Franzose hat es an einem halben Tag gemacht. Weil er aber viel schneller ist als ich, verabschiedet er sich bald wieder und ich gehe meinem Tagesziel entgegen.

Der Campingplatz zu dem ich will liegt mehrere Kilometer abseits des Trails, weshalb ich niemanden anderen dort erwarte. In einem vorbeifahrenden Auto sehe ich die beiden Niederländer sitzen. Offenbar hitchen (per Anhalter fahren) sie den 12 Kilometer langen Straßenabschnitt bis zum nächsten Track. Eigentlich keine blöde Idee, aber jetzt bin ich ja schon fast da. Beim nächsten Mal.

Kurz vor dem Campingplatz gibt es ein kleines Takeaway, welches angeblich unglaublich gute Fish and Chips verkauft. Das kann ich mir nicht entgehen lassen! Während einer unglaublich langen Pause verputze ich eine Portion Fish and Chips, einen Käsetoast, ein Eis, einen Schokoriegel und ein Red Bull. Das war nötig! Zwar hatte ich es mit 22 Kilometern heute distanzmäßig kurz, aber wie gesagt, die Kilometer zählen am TA eigentlich nicht. Der Flußabschnitt war sehr schön, aber auch megaanstrengend und ich habe zudem auch keine Pause gemacht.

Ich marschiere am Campingplatz ein und höre aus der Ferne meinen Namen rufen. Susann sitzt mit drei anderen Hikern zusammen. Marco, Tina und Steffi. Da geselle ich mich natürlich dazu und breite erst mal das Zelt aus um das Kondenswasser loszuwerden, das sich lackenförmig am Zeltboden sammelt. Während mir Steffi Fotos ihrer 90 Mile Beach Blase zeigt (die ja wirklich absolut ekelhaft ausgesehen hat), kommen Jonathan und Angie an. Ihnen hat meine Beschreibung von dem Campingplatz so zugesagt, dass sie sich entschieden haben auch hier her zu kommen. Das freut mich besonders, denn ich mag die beiden sehr.

Nach einer heißen Dusche, in der ich mich endlich vom ganzen Salz von der Kayaktour befreie, bildet sich eine nette Plauderrunde. Eine lockere Atmospähre direkt am Strand in einer Bucht lässt diesen ohnehin schon tollen Tag perfekt ausklingen.

Übrigens. Die Südkoreanerin D (so hat sie sich vorgestellt) wurde vom Betreiber des Campingplatzes irgendwo abgeholt und hier her gebracht. Anscheinend hat sie länger auf einen Hitch gewartet, aber keinen bekommen, weshalb sie angerufen hat ob man sie abholen kann. So gehts auch 😀

 

Tag 14: Whangaruru – Whananaki

Wenn ich gewusst hätte was da auf mich zukommt, wäre ich nicht erst um 9 losgegangen. Aber die Aussicht war einfach so toll, dass ich mich nicht losreissen konnte. Zumal das die erste Nacht war, in der es nicht wirklich kalt war und ich unglaublich gut geschlafen habe.

Zuerst muss ich die restlichen Straßenkilometer runterreissen, bevor ich wieder richtig wandern darf. Nach unspektakulären 12 Kilometern, und einigen Höhenmetern, befinde ich mich auf einem Hügel am Traileinstieg. Toller Platt mit guter Aussicht für eine Pause. Eigentlich würde ich hier gerne bleiben, ich kann mich an diesen ganzen Buchten einfach nicht sattsehen.

Der Weg wird zunehmend schlechter bis zu einem Punkt, an dem er kaum noch zu erkennen ist. Als ich dann vor einem Zaun ohne Möglichkeit zu passieren stehe, werde ich ein klein wenig stutzig. Nachdem ich unter dem Zaun durchgekrochen bin und schließlich in hüfthohem Gras stehe, halte ich inne und frage mich wo ich da gelandet bin. Ein Blick auf das Navi verrät mir, dass ich leicht abseits des Trails bin, der Trail aber eigentlich fast neben mir sein müsste. Gründlich inspiziere ich das Gelände und sehe tatsächlich etliche Meter unter mir einen ausgeschilderten Pfad. Weil ich definitiv nicht wieder alles zurück gehen will, rutsche ich auf meinem Hintern den Hang hinunter, bis ich wieder am richtigen Weg bin.

Ab jetzt geht es durchgehend steil bergauf und bergab. Mir ist im Allgemeinen schon aufgefallen, dass die Neuseeländer ihre Wege immer schnurgerade anlegen. Man geht einen Hang also nicht in Serpentinen hinauf, oder überquert höher gelegenes Gelände an möglichst flachen Stellen, sondern schnurgerade über den Hügel drüber auf die andere Seite.

Gegen Mittag finde ich endlich eine flache Stelle, welche sich für eine längere Pause anbietet. Ein ausgiebiges Mittagessen soll mich mit reichlich Energie versorgen. Plötzlich steht ein Hund mit GPS Halsband vor mir und schaut mich an. Wendet such aber gleich wieder desinteressiert ab und trappelt davon. Kurz hats mich geschreckt, aber dann erinnere ich mich an den einen Jäger, der uns Bier ausgegeben hat. Er hat uns nämlich erzählt, dass er Hunde mit GPS Halsband für die Jagd verwendet um so die Wildschweine im Wald finden zu können. Dann raschelt was größeres. Marco und Tina kommen an und setzen sich ebenfalls für eine Mittagspause zu mir. Aber wo ist Steffi? Das Dreiergespann ist zwar jeweils alleine gestartet, allerdings seit sie aud dem Trail sind gemeinsam unterwegs. Steffi kommt laut fluchend nach. Sie bezeichnet sich als Stadtkind und ihr bekommen die Höhenmeter gar nicht. Das mit dem Stadtkind kann ich bestätigen. Sie schminkt sich am Trail jeden Tag und hat auch 20 Unterhosen mit 😀 Als dann auch noch Jonathan und Angie aufschließen sind wir komplett. Bis auf Susann, aber die ist sicher etliche Kilometer voraus.

Mehr oder weniger gemeinsam kämpfen wir uns durch den Wald. Ich gehe vor, weil der Rest der Gruppe alle paar Meter auf Steffi wartet und ich nicht immer stehen bleiben will. An einer schlecht markierten Stelle biege ich falsch ab und stehe mal wieder im Niemandsland. Diesmal bin ich wenigstens früh draufgekommen und kann noch umdrehen. Da kommt auch schon der Rest der Gruppe angetappst und auf einer kurz darauf folgenden Lichtung machen wir Pause mit Gruppenbesprechung wie weit wir heute gehen möchten. Nachdem auf der Karte eine Stelle ein paar Kilometer weiter ausgewählt wurde, mit der ich nicht wirklich glücklich bin, und mir außerdem die ständige Warterei auf Steffi auf den Keks geht, beschließe ich den Campingplatz in Whananaki anzusteuern, wo hoffentlich auch Susann hin ist.

Es ist schon ziemlich spät und ich habe nebst einiger Kilometer Strecke auch noch eine nicht zu verachtende Zahl an Höhenmetern vor mir. Dazu kommen auch noch 4 kleine Rivercrossings, bei denen ich es verwunderlicherweise geschafft habe keine nassen Füße zu bekommen. Ich bin wirklich froh, dass es schon länger nicht geregnet hat, sonst wäre der ganze Weg ein einziges Schlammfest. Der Boden ist ziemlich weich und ein bisschen lehmig.

Mit zusammengebissenen Zähnen komme ich um 20 Uhr am Zeltplatz an. Die Rezeption ist zum Glück noch besetzt und als ich zum Zeltbereich komme sehe ich auch schon Susanns Zelt stehen. Yay 🙂 Im Dunkel richte ich mich häuslich ein und esse mit Susann gemeinsam zu Abend. Wir machen uns auch gleich aus, dass wir es probieren wollen morgen gemeindam zu gehen. D ist übrigens auch da, aber sie ist einen Großteil der Strecke gehitcht.

Mittlerweile fühle ich mich im Zelt schon richtig heimelig. Die Routine ist da und ich habe bereits herausgefunden wo was liegen muss, dass es für mich passt. Wenn da nur das Aufstehen in der Früh nicht wäre, wo man sich aus dem wohlig warmen Schlafsack in die vom Kondenswasser feuchte Wäsche wurschteln müsste 😀

 

Tag 15: Whananaki – Ngunguru

Wie immer bin ich in der Früh zu spät dran, aber Susann wartet dankenswerterweise auf mich 😀 Der Wandertag beginnt mit der Überquerung der (angeblich) längsten Holzbrücke auf der Südhalbkugel.

Ansonsten kann ich von der Strecke heute nicht viel erzählen. Wir beide sind vom gestrigen Tag noch komplett erledigt und lenken uns mit intensiven Gesprächen ab. Susann hat als Jugendliche ihre Großmutter gepflegt, was sie dann veranlasst hat Krankenschwester zu werden. Allerdings wollte sie den Menschen noch mehr helfen, was sie veranlasst hat Medizin zu studieren und jetzt ist sie Assistenzärztin in einem Krankenhaus. Und out of context: Sie hat einen Papagei.

Ein Takeaway lädt zu einer längeren Pause ein und wir mampfen was das Zeug hält. Susann reserviert eine Unterkunft in Ngunguru. Dabei handelt es sich um ein Eco Camp, das der Betreiber mit seinen eigenen Händen aufgebaut hat und völlig Autark läuft.

Der Weg zur Stadt führt neben einem kleinen Waldabschnitt hauptsächlich über Straßen. Weil wir aber nach wie vor in Plauderlaune sind, vergeht die Zeit wie im Flug. Erwähnenswertes Highlight am heutigen Abschnitt: Tane Moana. Ein alter Kauri Baum, der als Sinnbild des zu beschützenden Baumbestandes gehandelt wird.

Susann und Tane Moana

Und da waren wir dann auch schon in Ngunguru. Eine SMS von James, dem Betreiber der ECO Campsite, lotst uns zu einem Punkt am Strand, wo er uns mit dem Boot abholt. Wir müssen nämlich einen sehr breiten Fluß überqueren, wo man nur mit Boot rüber kann. Und wenn man bei James schläft, ist dir Bootsfahrt kostenlos… was nicht ganz unwesentlich war für unsere Entacheidung heute Nacht dort unser Lager aufzuschlagen 😀 Als wir am vereinbarten Treffpunkt ankommen, warten bereits Bart und Niels, Jamie, und D auf uns. Auch sie wollen heute im ECO Camp übernachten. Wie man sich so wieder trifft 😀

James bringt uns auf die andere Seite und ich bin wirklich begeistert von dem, was ich vorfinde. Es gibt riesige Freiluftduschen, einen offenen Gemeinschaftsbereich, eine Hütte mit Betten, eine Lagerfeuerstelle, einen Gemüsegarten und ein Plumsklo. Weils nur zwei Euro Unterschied zwischen Zeltplatz und Bett ist, wirds natürlich das Bett 😀 Jamie bereitet für uns einen Tee aus irgendwelchen Baumknospen zu, die er unterwegs gepflückt hat und der Betreiber James zeigt uns für morgen eine Abkürzung, mit der wir uns 19 Straßenkilometer sparen. Allerdings müssen wir dann durch einen großen Fluß durch, der sich nur bei Ebbe queren lässt. Zum Glück ist aber morgen Vormittag Ebbe, wodurch das passt und die Gruppe einstimmig beschließt das Rivercrossing gemeinsam zu machen.

 

Tag 16: Ngunguru – Tidesong Bed and Breakfast

Weil wir ja wie gesagt ohnehin auf die Ebbe warten müssen, dürfen heute alle lang schlafen. Leider geht es direkt nach dem Camp abwechselnd steil bergauf und bergab. Ich bin schon ziemlich ausgelutscht und brauche dringend einen Pausentag. Grad fühle ich mich ein bisschen so wie Steffi… die Gruppe muss alle paar Meter auf mich warten. Aber immerhin ist es nicht weit bis zum Fluß und wir lassen uns am Ufer nieder. Jamie geht einmal ohne Rucksack durch um zu schauen wie tief es ist. Das Wasser geht ihm fast bis zu den Schultern, was bedeutet, dass wir die Rucksäcke über dem Kopf tragen müssen.

Mein Vorschlag, dass wir das Ganze nackt machen, findet nicht viel anklang. Dann halt mit Unterhose, bin ja flexibel. Zerst gehen die beide Niederländer rüber und kommen dann zurück um D und Susann die Rucksäcke abzunehmen. Susann wollte es erst noch selbst probieren, wäre aber mit dem Rucksack über dem Kopf beinahe ins Wasser geplumpst. Bart konnte sie grad noch auffangen. Die Strömung darf man echt nicht unterschätzen. Ich mache das Schlusslicht und meistere die Flussquerung, als hätte ich noch nie was anderes gemacht… fast 😀 Jedenfalls haben es alle Rucksäcke trocken rüber geschafft.

Nach einem weiteren kleinen Stück Schlamm gemischt mit Kuhscheiße haben wir es überstanden. Alle machen sich trocken, dann trennen sich die Wege wieder. Theoretisch gäbe es noch einen Weg durch Mangroven zu bewältigen, allerdings soll der dermaßen schlammig sein, dass sich Susann und ich entscheiden die Straße entlang bis zum Tidesong Bed and Breakfast zu gehen und morgen dann weiter zu sehen. Besagtes B&B hat einen sehr guten Ruf und das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Mit nur 17 Kilometern (und einem Großteil davon auf Asphalt und Schotter) ist das eine sehr entspannte Etappe. Trotzdem freuen wir uns die Haxn aus, als wir beim Tidesong eintreffen. Bei der Auffahrt prangt ein Schild *CLOSED*. Ohoh. Naja, raufschauen sollten wir auf jeden Fall. Wir betreten das Grundstück und machen lautstark auf uns aufmerksam. Da kommt uns Rose entgegen und begrüßt uns herzlich. Natürlich hat sie für zwei Wanderer einen Platz frei. Für 25 Dollar (ca. 13 Euro) dürfen wir in den Betten ihrer Enkel übernachten. Vorsichtig frage ich ob ich die Waschmaschine verwenden darf, denn meine Sachen sind von der Kayakfahrt nach wie vor Salzverkrustet. Aber natürlich, wir sollen einfach die Wäsche vor die Waschmaschine werfen, sie macht das schon.

In unserer Regenkleidung wandern wir auf dem riesigen Grundstück umher, das im Prinzip ein einziger gigantischer Garten ist. Es fühlt sich fast ein bisschen an wie im Paradies.

Stege führen durch die Mangroven vor dem Haus

Als wir wieder zurück kommen, hat Rose bereits Abendessen für alle gekocht. Hugh, der Mann im Haus, ist jetzt auch da und die beiden erzählen uns Geschichten von all den Hikern, die sie bereits aufgenommen haben. Besonders geschlemmt habe ich beim gebackenen Pudding mit Bananeneis. Seeeehr lecker. Mich hat die Gastlichkeit fast etwas überwältigt. Wir durften in Haus und Garten frei bewegen und alles verwenden. Dazu hat Rose uns bekocht und unsere Wäsche gewaschen. Aber das sollte noch nicht alles sein.

 

Tag 17: Tidesong Bed and Breakfast – Ruakaka

In der Früh regnet es. Noch bevor ich an die Wäsche denke, die draussen hängt, sprintet Susann beim ersten Weckerpieps aus dem Bett und rennt nach draussen. Kommt aber sofort wieder zurück. Rose hat unsere Sachen bereits in den Trockner gepackt. Und nicht nur das, es steht auch Frühstück für uns bereit. Als wir dann darauf zu sprechen kommen, dass wir den Schlammweg durch die Mangroven nicht machen wollen und lieber die Straße nehmen möchtet, sagt Hugh: „Ach, es ist grad Flut, da kann man dort sowieso nicht gehen, aber ich führe euch mit dem Boot ans andere Ufer wenn ihr wollt.“ Waaaaaaaaas? Natürlich wollen wir 😀 Weil uns Rose und Hugh weder fürs Abendessen, noch fürs Frühstück oder fürs Wäsche waschen beziehungsweise die Bootsfahrt etwas verrechnet haben, geben wir ein großzügiges Trinkgeld. Rose sagt es geht ihnen zum Glück sehr gut und als gläubige Christen möchten sie gerne etwas zurückgeben. Für sie ist eben die Gastfreundlichkeit und das Beherbergen der Hiker ihre Form das Glück zu teilen. Ich glaube auf meiner endlosen Suche nach dem Glück kann ich mir von den Beiden was abschauen.

Hugh bringt uns mit seinem Boot wohlbehalten ans andere Ufer und das noch dazu mit trockenen Füßen. Susann und ich sind total begeistert von dieser tollen Erfahrung und als wir nach einigen Straßenkilometern an den Strand kommen, ist auch dieser Tag wieder perfekt. Die Sonne scheint und der Beachwalk ist selbst bei Flut kein Problem. Permanent begleitet von einer wunderschönen Landschaft.

Ein bisschen Angst haben wir von einem eingezeichneten Fluß, den es zu queren gilt. Allerdings stellt sich heraus, dass es sich dabei um ein kleines Bächlein handelt, über welches man einfach drüber steigen kann. Danach stünde eigentlich ein Track an, welcher über einen Berg führt, es ist aber ein großer Teil davon gesperrt, also beschließen wir gleich auf der Straße zu gehen, wo der Weg vom Berg hin führen würde. Somit gehen wir einen Abschnitt, der mit 3 Stunden angegeben ist in nur 5 Minuten. Aber erst nachdem Susann kurz im Meer drin war und ich mich entsandet habe.

Eine ziemlich kurvenreiche Straße (was besonders gefährlich ist) führt uns nach Whangarei Heads, wo wir eine lange Pause in einem Café machen und uns überlegen wie es jetzt weiter geht. Wir müssen wieder mal eine Bucht überqueren, die man aber gar nicht zu Fuß gehen kann. Es gibt auch keine Fähre. Nur ein Einheimischer fährt einmal am Tag, verlangt aber 100 Dollar, was mir definitiv zu teuer ist. Außerdem will ich nicht bis morgen Mittag rumsitzen. Dazu kommt, dass es hier keine Campingmöglichkeit gibt (und auch keine Hostels) wodurch man quasi Motel nehmen müsste. Der Umweg zu Fuß wäre 60 Kilometer auf einer Hauptverkehrsstraße. Eintige Option wäre daher hitchen.

Relativ blauäugig gehen Susann und ich zur Anlegestelle des Ortes und schauen mal ob man da vielleicht eine Mitfahrgelegenheit in einem Boot findet. Ein Einheimischer bietet uns an für 5 Dollar in seinem Garten zu zelten, allerdings ist das Gelände abschüssig und nicht wirklich optimal um ein Zelt aufzubauen. Gerade als ich dabei bin zurück zur Hauptstraße zu gehen und nach Whangarei zu hitchen, kommt ein anderer Einheimischer vorbei und bietet uns an uns morgen mit rüber zu nehmen, denn er arbeitet auf der anderen Seite und muss sowieso hin. Als er merkt, dass wir beide etwas unschlüssig sind, fügt er hinzu: „Oder heute noch.“ Da sind wir dabei! Fix holt er sein Boot und setzt uns für 10 Dollar pro Person über. Eigentlich ist das illegal, aber wen kümmert das hier schon 😀

So, jetzt sind wir am anderen Ufer, haben aber noch 10 Kilometer zum nächsten Campingplatz zu gehen. Weil die ganze Bootgeschichte etwas länger gedauert hat, wird es schon dunkel und wir befinden uns mitten auf dem Highway. Das wird uns zu gefährlich und wir beschließen die paar Kilometer zu hitchen. Nach nur wenigen Minuten haben wir eine Mitfahrgelegenheit gefunden und der nette junge Mann fährt sogar weiter als er müsste, nur um uns wohlbehalten beim Campingplatz zu wissen. Als wir uns nach den Preisen erkundigen, sagt man uns, dass es für TA Hiker einen Großzügigen Rabatt gibt. Da nehmen wir uns direkt für einen absoluten Spottpreis eine Kabine. Es soll nämlich in der Nacht wieder regnen und für 2 Euro mehr brauchen wir uns keine Sorgen um ein nasses Zelt machen. Noch dazu finden wir heraus, dass Bart und Niels unsere Kabinennachbarn sind. Aber wie gesagt, es ist schon spät, deshalb gehts nach einem kurzen Plausch ab in die Federn.

 

Tag 18: Ruakaka – Waipu Cove

Es wird eine sehr kurze Etappe, wodurch wir erst wirklich spät starten. Zuerst ein kurzer Beachwalk und dann den Rest des Tages Asphalt. Absolut unspektakulär und eigentlich keiner Beschreibung wert.

Interessant war vorallem, dass sich in Grundsatzdiskussionen herausgestellt hat, dass Susann und ich eigentlich komplett verschieden sind. Echt lustig, dass wir uns dennoch so gut verstehen. Auf halber Wegstrecke wird in einem Café der Energiespeicher aufgefüllt. Ich gehe schon am Zahnfleisch und möchte unbedingt noch vor Auckland einen Ruhetag machen. Abseits der Roadwalks ist das Gelände wirklich fordernt und verlangt einem stellenweise alles ab.

Der größte Burger, den es gab und Susann will offensichtlich ein Stück davon 😉

Schön langsam kann ich mit der Geschwindigkeit von Susann nicht mehr mithalten und sie wartet immer wieder auf mich, damit ich aufschließen kann. Wir kommen relativ früh am Campingplatz in Waipu Cove an, müssen uns aber beeilen mit dem Aufbau, denn es fängt schon wieder an zu regnen. Wir möchten morgen in Mangawhai einen Ruhetag machen und unterhalten uns durch die Zeltwände über die Unterkunftsoptionen. So richtig einig werden wir uns allerdings nicht. Nachdem Wetterbedingt die möglichen Aktivitäten eingeschränkt sind, entscheide ich mich die zwei Filme anzusehen, die ich mir vor Wochen runtergeladen habe. Unter anderem 22. Juli, die Verfilmung des Anschlags und des Prozesses von Anders Breivik.

 

Tag 19: Waipu Cove – Mangawhai Heads

Ich wache immer wieder auf, wenn ein kurzer Regenschauer einsetzt. Als es hell ist nutze ich eine regenfreie Zeit um schnell mein Zelt abzubauen und alles zu verstauen. Susann war schneller als ich (wer hätte das gedacht) und geht schon mal vor. Wenn ich schon alleine unterwegs bin, dann nutze ich die Gelegenheit um wieder mal Musik zu hören.

Der Tag beginnt mit einem Aufstieg. Ein Einheimischer spricht mich an und warnt mich vor rutschigen Stellen im bevorstehenden Waldabschnitt. Lange geht es allerdings auf Schotter hinauf, was diesen Abschnitt durchaus angenehm macht. Zudem gibt es immer wieder atemberaubende Aussichten, die mir gepaart mit der Musik einen massiven Motivationsschub verpassen. Ich glaube alleine unterwegs zu sein tut mir mal wieder ganz gut.

Die Straße endet und an einem Hikerhaus mit dem mystisch klingenden Namen „Dragonspell“ startet der Einstieg in den Wald. Sofort wird das Terrain matschig und die lehmigen Stellen sind extrem rutschig. Innerhalb von nur ein paar Metern stürze ich gleich zwei mal. Hose und Shirt sind aufgerissen, am Arm rinnt mir Blut runter und mein eigentlich grauer Rucksack ist jetzt braun. Nur die Harten kommen durch, also aufstehen und weiter. Immerhin war es mir eine Lehre und ich gehe die sichtlich rutschigen Passagen wie auf rohen Eiern. Zum Glück ist dieser Abschnitt sehr kurz und ich komme schon nach 3 Kilometern wieder auf Wiese. Diese ist zwar nass, aber immerhin nicht rutschig.

Den schwierigsten Teil habe ich damit überstanden und ich wechsle von Musik auf Hörbuch. „Die Känguruh-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling. Hat seinen eigenen Humor, aber sobald man sich dran gewöhnt hat, kommt man aus dem Schmunzeln nicht mehr raus 😀 Auch wenn ich deutlich merke, dass mir langsam die Energie ausgeht, bin ich sehr gut drauf, zumal das Wetter bis jetzt gehalten hat. Es ist zwar nicht sonnig, aber Regen ist ausgeblieben.

Bei einem Pfad über Weideland verlaufe ich mich wieder mal und stehe irgendwo auf einer Wiese. Und wieder mal rettet mich meine tolle Navigationsapp (Locus Map Pro), welche mir einen Trampelweg zurück zum Trail anzeigt, welchen man mit bloßem Auge nur erahnen hätte können. Ich komme bei einer Schotterstraße raus und beinahe hätte ich den „Coastal Walk Track“ übersehen, der direkt an der Klippe entlang führt und ein Panorama bietet, das einem fast Tränen in die Augen treibt.

Über Stufen geht es hinab zum Strand. Einem sehr schönen Strand muss ich zugeben. Auch, wenn ich nach wie vor 90 Mile Beach Flashbacks habe 😀 Weil Sonntag ist, sind ziemlich viele Menschen unterwegs und ernte einige verwunderte Blicke während ich dank Herrn Kling vor mich hinkichernd in Richtung Stadt spaziere.

Endlich da! Susann schreibt mir, dass sie sich im Hostel einquartiert hat. Ich möchte meinen Ruhetag aber definitiv nicht mit vielen Menschen im selben Raum verbringen und habe mich in einem Apartment einquartiert. Meine Gastgeber sind nicht zuhause als ich eintreffe, aber sie haben eine Anleitung hinterlassen und so kann ich es mir in der äußerst geräumigen Unterkunft schon mal gemütlich machen.

Zuerst mal einkaufen gehen und ganz wichtig… irgendwo einen Burger und ein paar Bier besorgen. Der anstehende Ruhetag will gefeiert werden! Im Stadtzentrum treffe ich dann sogar auf Susann und sie leistet mir im lokalen Burgerrestaurant Gesellschaft. Angefuttert und leicht bedödelt komme ich zurück zur Unterkunft und sage Marion, der Betreiberin, hallo. Sie hat mir Muffins gemacht und gibt mir noch ein paar Tipps für lokale Unternehmungen. Wobei mir aber mehr nach schlafen zumute ist 😀

 

Tag 20: Mangawhai Heads

Ruhetag. Ausgeschlafen, Wäsche dürftig durchgewaschen und die Sachen von gestern zum trocknen rausgelegt. Wobei das nur kurz ging, weils immer wieder geregnet hat, bzw noch immer regnet und phasenweise schüttet. Susann war so nett und hat Nudeln für uns gekocht, wodurch ich ihr einen Besuch im Hostel abstatte.

Abgesehen davon habe ich etwa 9 Stunden damit verbracht die Blogeinträge nachzuschreiben 😀 Und ich habe sie NICHT korrekturgelesen. Bitte daher alle Rechtschreib-/Tip-/Fall- und Logikfehler zu entschuldigen.

Wie gehts weiter? Naja, morgen solls auch nochmal den ganzen Tag schütten und es stehen bald etliche Kilometer Wald an. Das wird ein ordentliches Schlammfest werden 😀 Aber es ist nicht mehr weit bis Auckland. Etwa 50 Kilometer werde ich hitchen und erspare mir dadurch 1x Kayaken (teuer), 2x schwimmen mit Rucksack (versteht keiner warum das Teil des Trails ist) und unglaublich viele Stadtkilometer. Der nördlichste District, Northland, ist mit dem Erreichen von Mangawhai jedenfalls abgeschlossen. Aber wer denkt, das Schwierigste sei überstanden, der irrt 😀 Es kommt noch einiges auf mich zu.

Ich denke mir wirklich oft warum ich mir das alles antue. Dieser Trail kennt nur Extreme und ist deutlich anstrengender als ich ihn mir vorgestellt habe. Aber die Landschaft ist so unglaublich schön und man wird mit diesen ganzen magischen Momenten belohnt, dass man ständig zwischen „was für Scheiße ist das eigentlich“ und „das ist das Geilste, was ich jemals gemacht habe“ schwankt. Wie gesagt, ein Trail der Extreme eben 🙂